Kapitel IV: Götter der Vernichtung (Gods of Annihilation)


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Panel 2:
"Nennt mich Ismael" ist einer der berühmtesten Eröffnungssätze der Literaturgeschichte. Ismael ist der Ich-Erzähler in Moby Dick (1851) von Herman Melville.

Panel 3:
"Pfeil-Jack" (Broad Arrow Jack) stammt aus den gleichnamigen "Penny Dreadful"-Geschichten von E. Harcourt Burrage, die 1866 im Magazin The Boys' Standard erschienen. Darin verschlägt es den jungen Engländer John Ashleigh nach Australien, wo er zu einem Robin-Hood-ähnlichen Kämpfer namens Broad Arrow Jack wird. Man nennt ihn so, weil er das Pfeilsymbol auf seinem Rücken trägt.

Dieser Pfeil ist ist das traditionelle Symbol des britischen Board of Ordnance, einer Art Rüstungsministerium im 19. Jahrhundert.

Panel 5:
Nemo steht vor seinem Altar zu Ehren Shivas: Die Blumen am Boden sind "Pushpa", ein Symbol für Wasser und das menschliche Herz. Die Lampe steht für Feuer und das menschliche Herz.

Die kleine Statue direkt neben Nemo zeigt Shiva-Nataraja, Shiva als kosmischer Tänzer. Die größere Statue, die einem Thron ähnelt, könnte eine Abbildung von Shiva-Bhairava sein, Shiva als Herr des Schreckens.

Panel 6:
Hier hält Nemo eine Shiva-Statue in der Hand.


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Der Titel dieses Kapitels kann sich auf mehrere Charaktere in LOEG beziehen. Er passt natürlich zu Shiva, aber auch zu Fu Manchu, der sich selbst als "Herr der Feuer" und "Offenbarung der Zerstörung" bezeichnet. Man könnte ihn aber auch auf Nemo beziehen.


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Panel 3:
Wächter: "Wer seid ihr?"

Panel 4:
"Was macht ihr hier? Das geht euch nichts an."


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Panel 1:
"Kommt mit! Ich werde euch zum Meister bringen!"

Panel 2:
"Genug jetzt! Gebt mir die Waffe und folgt mir!"

Panel 3:
"Was hast du gesagt? Was ist...?"


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Panel 8:
Mann mit Bart: "Was gibt's?"
Mann mit Brille: "Schafft mir den Bastard vom Hals."

Panel 9:
"Du kommst mit uns."


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Panel 1:
"Der Himmel schütze uns! Er ist ein Dämon!"


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Panel 4:
"Was ist passiert?"
"Da oben kämpfen ein paar Männer."


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Panel 3:
Quatermain stellt "die bloße Idee eines Flugantriebs" in Frage. Das passt zu dem Streit, der in den 1890er Jahren geführt wurde, welche Flugmethode in Zukunft dominieren würde: Fluggeräte mit Antrieb, die schwerer als Luft sind, oder Fluggeräte, die leichter als Luft sind und keinen Antrieb brauchen. In Robur der Eroberer erzählt Jules Verne von einem Wettstreit der beiden Lager, den die Verfechter der Technik mit Antrieb gewinnen.

Panel 5:
Minas Bemerkung könnte man als Kommentar von Moore zur totalen Obsession der damaligen Science-Fiction-Autoren verstehen, immerzu neue mechanische Geräte zu präsentieren. Meistens wurden in den Heften und Büchern auch Diagramme der Maschinen gezeigt. Man könnte den Hang zu ständig neuen Erfindungen von zerstörerischen Werkzeugen beinahe fetischistisch nennen.


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Panel 3:
"Mobilis in mobili" (lat. "Bewegung im Beweglichen") ist Nemos Motto in 20.000 Meilen unter dem Meer, das in all sein Silbergeschirr eingraviert ist.


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Panel 1:
Wie man in Panel 5 sehen kann, ist dies das Hauptquartier des MI5. Es ähnelt jedoch mehr dem Sitz des MI6 (des Auslandsgeheimdienstes) in Vauxhall im Süden Londons.

Vor dem Gebäude stehen zwei Obelisken. Der linke ist "Cleopatra's Needle" (Kleopatras Nadel) , ein Obelisk aus dem 15. Jahrhundert v. Chr. Im Jahr 1819 schenkte Ägypten England den Obelisk. Der Freimaurer Sir Erasmus Wilson finanzierte den Transport und der Obelisk wurde in London aufgestellt. Einen zweiten Obelisken gibt es in London nicht.

Panels 4-6:
An den Wänden, auf dem Schild und am Türknauf ist das Symbol der Freimaurer zu sehen. In der Welt der LEAGUE scheint der Geheimdienst, vielleicht auch die Regierung, von dieser Geheimloge kontrolliert zu werden. Eine Vermutung, die unter Verschwörungstheoretikern immer populär war. Die Grußgeste, die Inspektor Donovan in Kapitel 2, Seite 9 macht, deutet ebenfalls auf die Freimaurer hin.

Panel 5:
Der britische Geheimdienst "Military Intelligence 5" wurde in der realen Welt erst 1909 gegründet. MI5 ist seitdem für Inneres zuständig, während MI6 sich ums Ausland kümmert. Strenggenommen dürfte der MI5 die League also nicht auf einen Auslandseinsatz nach Frankreich schicken.


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Panel 4:
Die Annahme, dass "M" für Mycroft Holmes steht, wurde erstmals in der Sherlock-Holmes-Parodie Son of Holmes (1986) von John T. Lescoart verwendet.

Panel 7:
Hier wird die Geheimidentität von "M" enthüllt. Man erfährt zwar zunächst nur den Vornamen, trotzdem dürfte klar sein, dass es sich um James Moriarty handelt. Er stammt aus der Sherlock-Holmes-Geschichte The Adventure of the Final Problem (Das letzte Problem, 1893) von Arthur Conan Doyle. Moriarty ist der größte Gegner, den Holmes je hatte, ein brillanter und bösartiger Mathematiker, der "Napoleon des Verbrechens". Obwohl er nur in dieser einen Geschichte vorkam, ist er als Holmes' Erzfeind weltberühmt. Bei Doyle sterben sowohl Holmes als auch Moriarty bei einem Kampf an den Reichenbachfällen, aber nachdem Doyle seinen Detektiv wiederauferstehen ließ (siehe Kap. II, Seite 9), warum sollte dann nicht auch Moriarty überlebt haben?

Kevin O'Neill zeichnet Moriarty sehr ähnlich der Darstellung von Sidney Paget in der Zeitschrift The Strand, wo Das letzte Problem zuerst veröffentlicht wurde. Hier kann man ein Bild von Paget sehen.


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